Der Klimawandel ist uns nicht erst seit einigen Jahren bekannt. Schon 1941 wurde eine Klimaveränderung von dem deutschen Klimatologen und Meteorologen Hermann Floh festgestellt. Seit der Industrialisierung und somit dem Start der Produktion erster Verbrennungsmotoren, steigt auch die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre enorm an. Dadurch kommt es zu einem Anstieg der Temperaturen auf der Erde, mit der Folge, dass der Meeresspiegel steigt, Naturkatastrophen, wie Waldbrände zunehmen und die Gletscher schmelzen. Schon seit den 1830er Jahren gibt es den ersten Entwurf eines Elektromotors. Entwickelt wurde der Antrieb von dem Erfinder Robert Anderson, der bis heute als einer der ersten Autopioniere gilt.
Heutzutage gibt es Milliarden von Fahrzeugen, welche mit CO₂-Schadstoffen die Umwelt verschmutzen und den Klimawandel immer weiter verstärken. Dass sich etwas ändern muss, ist auch der Automobilindustrie bewusst. Immer mehr Hersteller wollen weg von den Verbrennungsmotoren, um stattdessen Elektromotoren zu produzieren. So hat zum Beispiel der Automobilhersteller ,,Audi“ entschieden, bis 2025, 30 Fahrzeuge des E-Modells auf den Markt zu bringen und sogar ab 2030 ausschließlich Elektromodelle zu produzieren. 2018, mit dem großen ,,Hype“ um die Automarke Tesla von Elon Musk, verstärkte sich der Fokus auf die E-Fahrzeuge. Doch auch diese batteriebetriebenen Fahrzeuge schaden der Umwelt zurzeit noch stark. Nicht erst wenn sie sich auf der Straße befinden, sondern schon viel früher. Die Produktion der Batterien für die Elektroautos, ist durch den Rohstoffabbau hochschädlich für unsere Umwelt. Nickel, Lithium, Stahl und Kobaltverbindungen werden vor allem in Dritte-Welt-Ländern abgebaut und führen bei den Arbeiter:innen zu Säureverletzungen. Das E-Auto ist also erst schonender für unsere Umwelt, wenn die Produktion umweltfreundlich umgesetzt werden kann. Zurzeit wird in der Industrie geplant, dass die verbrauchten Rohstoffe durch Recycling zurückgewonnen werden können. So könnte bis 2030 der Batterie-Rohstoffbedarf zu zehn Prozent gedeckt werden.
Thomas Ingenlath ist der CEO der schwedischen Elektroautomarke ,,Polestar“. Anfang 2022 stellte er das neue Modell ,,Precept“ vor. Bei der Vorstellung kritisierte er öffentlich andere Autohersteller und sprach sich klar gegen Greenwashing aus. ,,Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir Autos heute herstellen“, so Ingenlath. Außerdem verlangte er von der Industrie, jetzt zu handeln und nicht erst in einigen Jahren. ,,Wir fordern die Automobilindustrie auf, Transparenz bei der Berichterstattung über den CO₂-Fußabdruck, bei einer ethischen Lieferkette und bei der Rückverfolgbarkeit von Materialien zu schaffen.“
Immer mehr E-Autos befinden sich weltweit auf den Straßen. Auch in Deutschland ist die Zahl der Elektroautos, laut Statista, auf 840.600 gestiegen. Die Batterie der Modelle ist allerdings nach rund 400 Kilometern erschöpft. Dafür gibt es an vielen Tankstellen, Parkplätzen, oder vor Discountern, Ladestationen, an denen sich die Elektroautos wieder aufladen lassen. Da stellt sich doch die Frage, ob die Energieversorgung dem Anstieg des Stromverbrauchs überhaupt standhalten kann. In einem Interview mit der Pressesprecherin von Greenpeace für Mobilität, Simone Miller, wurde Entwarnung gegeben: ,,Sollten alle 48 Millionen Pkw in Deutschland elektrisch fahren, würde man dafür gut mehrere 100 Terawattstunden im Jahr verbrauchen. Das entspricht nicht mal einem Sechstel dessen, was Deutschland pro Jahr an Strom verbraucht.“ Damit die E-Autos auch in Zukunft noch umweltfreundlicher werden, muss dafür gesorgt werden, dass die Modelle mit erneuerbarer Energie aufgeladen werden können. Dazu zählt zum Beispiel die Energiegewinnung durch Solarenergie, Wind- und Wasserkraft.
Jens Obernolte ist Energie- und Gewichtsmanager bei Volkswagen. Er berichtet in dem Magazin ,,eMove360“ über seine Ziele für die neuen E-Modelle. ,,Wir wollen dafür sorgen, dass der gesamte Strom, den unsere E-Flotte auf der Straße benötigt, bilanziell aus grüner Energie stammt.“ Es wird sicherlich noch einige Jahre dauern, bis der Umstieg auf ein Elektroauto für alle Bürger realisierbar ist, trotzdem unterstützt der Staat jetzt schon den Kauf eines E-Autos. Die Förderungskosten schwanken je nach Modell und Marke. Die Autoindustrie ist auf einem guten Weg, die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre zu senken. Elektroautos alleine sind jedoch nicht die Rettung vor dem Klimawandel, da gehört mehr dazu. Dennoch ist es ein richtiger Schritt in eine bessere Welt.
Von Nico Stütz
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